Historischer Hintergrund der Stefflschützen

Der Name Stefflschützen leitet sich vom "Khramer Steffl" aus Lengdorf in Niedernsill ab, der in den Bauernkriegen 1525 Kurier der Bauern war und nach Beendigung der Erhebung 1526 in Salzburg mit dem Schwerte hingerichtet wurde.

Folgende Niederschrift im Salzburger Landesarchiv ist Beweis dafür:

Niederschrift Salzburger Landesarchiv

Vorgeschichte

Die Veränderungen der sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Stellung der Bauern am Ende des Mittelalters durch gesteigerte Abgaben an die Grundherren und die Stände (Rüststeuern für die Türkenabwehr bei ungenügendem Schutz) und durch die Rezeption des römischen Rechts, die zur Beschneidung der Gemeinrechte führte, lösten ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in mehreren österreichischen Ländern Aufstände der bäuerlichen Untertanen aus.

Diese wurden meist durch lokale Beschwerden veranlasst und richteten sich gegen den Grundherrn, niemals gegen Kaiser und Reich. Manchmal war nur die Veränderung bestehender Zustände die Ursache, wie 1462 eine hohe Weihsteuer in Salzburg, 1478 der ungenügende Schutz vor den Türken in Kärnten, 1515 die Anwendung neuer Rechtsgrundsätze in der slowenischen Untersteiermark.

Größeren Umfang erhielt die Bewegung durch die religiösen Lehren Luthers und anderer Reformatoren vor allem im Anschluss an den großen deutschen Bauernkrieg von 1525. Sie erfasste Tirol und Salzburg sowie Teile der Steiermark, von Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten Höhepunkte waren die Aktionen Michael Gaismairs in Tirol und Salzburg (Radstadt), die Belagerung des Erzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg auf Hohensalzburg und die Kämpfe um Schladming.

Diese Aufstände wurden 1526 durch das Eingreifen des Schwäbischen Bundes und österreichischer Truppen unter Salm beendet. In den folgenden Jahren kam es besonders in der Steiermark und in Salzburg zu einer Anzahl von Krawallen.

Salzburger Vorgeschichte

Erzbischof Leonhard von Keutschach hatte die Festung Hohensalzburg zu einer uneinnehmbaren Zwingburg ausgebaut und dort, wo er sich vor der Bürgerschaft sicher fühlte, seinen Wohnsitz genommen. Als sich 1525 Bauern, Bürger und Bergknappen, beeinflusst von den reformatorischen Ideen Martin Luthers, gegen Erzbischof Kardinal Matthäus Lang erhoben, scheiterte dieser Aufstand vor den Mauern von Hohensalzburg. Die Bauern bezogen sich auf die Schrift "Die Freiheit des Christenmenschen" von Martin Luther, die sie jedoch falsch interpretierten.

Die Gewerken (Bergbauunternehmer) von Gastein und Rauris, die durch eine umfassende Waldordnung und andere restriktive Gesetze des Kardinals ihre wirtschaftliche Position gefährdet sahen, hatten sich an die Spitze der Bewegung gestellt. Die Hauptforderungen der Aufständischen galten der freien Predigt des Evangeliums, der freien Pfarrerwahl und der Abschaffung der Leibeigenschaft, jedoch die Beibehaltung des Respektes vor der von Gott eingesetzten Obrigkeit und auch die Beibehaltung des Zehents, jedoch keine Erhöhungen. Die Bauern forderten außerdem die Allmende wieder und ein freies Jagd- und Fischrecht.

Nur die radikale Bürgerschaft der Stadt Salzburg forderte die Beseitigung der geistlichen Landesherrschaft. Ein zweiter Aufstand, den der Tiroler Bauernführer Michael Gaismair mit seinen Gefährten im Frühjahr 1526 organisierte und leitete, zerbrach an den Mauern von Radstadt und wurde mit einem Blutgericht geahndet. Die evangelische Bewegung blieb jedoch in den Gebirgsgauen, wo keine wirksame Kontrolle möglich war, bis ins 18. Jahrhundert als Geheimprotestantismus lebendig.

Aufstände in Salzburg

Mitte 1525 erhielten die Salzburger Aufständischen Verstärkung durch die Flüchtlinge aus dem obersteirischen Gebieten. Von dort kam auch Michael Gruber, der sich als Bauern- und Knappenführer schon in der Steiermark einen Namen gemacht hatte.

In den Jahren 1525 und 1526 kam es zum Salzburger Bauernaufstand gegen den Salzburger Erzbischof Matthäus Lang. Die Burg Hohenwerfen und die Stadt Hallein wurden von den aufständischen Bauern im Mai 1525 erobert. Die Bauern besetzten auch die Stadt Salzburg unter der Führung von Michael Gruber und belagerten wochenlang die Festung Hohensalzburg, auf die Erzbischof Kardinal Matthäus Lang mit einem Neffen geflohen war. Die aufständischen Salzburger Bauern mussten dann jedoch vom zu Hilfe gerufenen Truppen des Schwäbischen Bundes unter dem Landsknechtführer Georg von Frundsberg weichen. Damals versuchten die Bauern auch den Festungsberg zu sprengen. Die Legende vom Salzburger Stierwascher kommt auch von dieser Festungsbelagerung. Am 31. August 1525 kam es schließlich dann zum Friedensvertrag mit den aufständischen Bauern, der jedoch sofort wieder von Matthäus Lang gebrochen wurde.

Die Unzufriedenheit unter den Salzburgern führte zu einer weiteren Auflehnung. Als im März 1526 der Aufstand in Saalfelden ausgerufen wurde, war dieser schon überregional. Jetzt kämpften neben den Haufen von Michael Gaismair, dem Tiroler Bauernführer, und Peter Päßler Bauern und Knappen aus dem ganzen Reich. Wiederum wurden die Aufständischen geschlagen – Zell am See besiegelte das Scheitern des zweiten Salzburger Bauernaufstandes.

Die aufständischen Bauern, Gewerken und Knappen aus dem Salzburger Land, die seit dem Frühling 1526 von Michael Gaismair, dem Tiroler Bauernführer, geleitet wurden, hatten im Mai und Juni 1526 noch Erfolge in Gefechten gegen mehrere heranrückende Heerhaufen des Schwäbischen Bundes. Am 2. Juli 1526 wurden sie jedoch in der Schlacht bei Radstadt vernichtend geschlagen.

Auch in der Steiermark war die Lage angespannt. Doch noch im Mai des Jahres wurden die obersteirischen Bergbauorte und Schladming zu Hauptaufstandsgebieten. Als größter Erfolg der Aufständischen gilt der Überfall auf das Lager Dietrichsteins bei Schladming am 3. Juli 1525. Der siegreiche Bauernhauptmann war Michael Gruber. Nachdem Niklas Graf Salm die Aufständischen in mehreren Gefechten besiegt hatte, kapitulierten die letzen Rebellen Mitte Oktober 1525 in Eisenerz.